Gemeinde

Die Kirchengemeinde Nörten und die Kapellengemeinde Bishausen bilden eine gemeinsame Gemeinde, die durch das eine Pfarramt, einen gemeinsamen Kirchenvorstand und einen gemeinsamen Haushalt verbunden ist. Sie gehört zum Kirchenkreis Göttingen und bildet mit den Kirchengemeinden Lenglern, Parensen/Lütgenrode, Harste, Gladebeck und Adelebsen eine Region. Zu Nörten zählen etwa 2000, zu Bishausen etwa 500 Gemeindeglieder. Im Folgenden sind die Kirchen der Gemeinden vorgestellt, wobei die Mariensteiner Klosterkirche zwar von uns benutzt werden darf, aber der Klosterkammer gehört. Die schönen Kirchen und Gemeinderäume zu gestalten und zu erhalten ist eine wichtige Aufgabe, wesent- licher für die Gemeindeleitung ist jedoch die Haltung des Kirchenvorstandes mit der diese Räume gefüllt werden. Diese Zielsetzung spiegelt sich in folgenden Aussagen wider:

Wir wollen
  • dass christliches Miteinander und Nächstenliebe in unserer Gemeinde gelebt werden
  • dass Kirche attraktiv bleibt
  • dass wir Kirche sind, die für Menschen in allen Lebenslagen hilfreich ist
  • dass wir Kirche sind, die vor Ort präsent ist und persönliche Begegnung ermöglicht
  • dass wir Kirche mitgestalten, die Antwort sucht auf die Fragen unserer Zeit
  • dass wir Kirche sind, die kulturell interessant, weltoffen, unvoreingenommen, vielseitig und zeitgemäß ist!
Im Jahre 1732 erbaute der Landrat Dietrich von Hardenberg das Waisenhaus Nörten und verband damit die Errichtung einer Hardenberg´ schen Hauskirche. Diese sollte den evangelischen Untertanen in Nörten einen Anhaltspunkt in ihrem kirchlichen Gemeindeleben ermöglichen. Deshalb wurde sie nicht am Wohn- sitz der gräflichen Familie, sondern am jetzigen Standort im Zentrum von Nörten gebaut. Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jh. zogen viele evangelische Arbeiter nach Nörten und die Waisenhauskapelle wurde für die vielen Gemeindemitglieder zu klein. Daher wurde der Bau einer eigenen evangelischen Kirche im Zentrum von Nörten beschlossen. Die Finanzierung des Kirchenbaus erfolgte vor allem durch Spenden und Schenkungen (z.B. durch Gustav-Adolf-Vereine). Am 19.02.1902 erfolgte der erste Spaten- stich und am 14.09.1902 wurde in einem feierlichen Akt der Grundstein gelegt. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die Kirche am 24.09.1904 offiziell eingeweiht. Im Jahr 2009 beschloss der damalige Kirchenvor- stand die bis dahin namenlose Kirchengemeinde in Ev.-luth. Emmaus-Gemeinde Nörten und das Kirchen- gebäude in Christus-Kirche umzubenennen. Der Zahn der Zeit hatte seine Spuren an der Christus-Kirche hinterlassen und so musste diese bald darauf grundlegend saniert und restauriert werden. Am 5.6.2016 wurde das Kirchengebäude schließlich feierlich wiedereröffnet. Nach gut dreijähriger Bauzeit erstrahlet die Kirche mit neuer Schiefer-Turmhaube, einem Wetterhahn nebst goldener Kugel, mit neu gedecktem Dach, restaurierten Fenstern und dem neu begrünten Außenbereich.
Die im neugotischen Stil erbaute St-Georg-Kapelle liegt direkt an der dörflichen Hauptstraße Bishausens, in einem gelungenen Verbund mit dem renovierten Gemeindehaus und einem Treffplatz „Unter der Linde“. Die Kapelle umfasst Platz für etwa 120 Personen und vermittelt eine relativ schlichte, aber anheimelnde Atmosphäre für die regelmäßigen Gemeindegottesdienste, kirchlichen Feste, Trauungen, Taufen, Konzerte etc. Die Entstehung der evangelischen und katholischen Gemeinden Bishausens liegt in wechselhafter Geschichte weit zurück. Die ursprüngliche Kapelle hatte ihren Platz in der Mitte des damaligen Dorfes, wurde von beiden Konfessionen genutzt, ebenso wie der Gottesacker an der Kapelle. Nachdem die alte Kirche baufällig geworden war, benötigte es lange Zeit, bis eine neue Kapelle gebaut werden konnte. Der alte Bau wurde abgerissen und symbolträchtig und praktisch wurde das Material als Fundament für die neue Kapelle verwendet. Ebenso wurde die Glocke aus der alten Kapelle in die neue Kapelle übernommen. 
1883 wurde die im  Neugotischen Stil erbaute neue Kapelle eingeweiht, das Geld wurde im Wesentlichen gespendet unter anderem durch die Klosterkammer und den Gustav Adolf Verein. 1956 wurde in einem großen Festakt eine neue Glocke geholt und geweiht. Innenrenovierungen wurden notwendig, die zur heutigen Gestaltung führten. 2008 konnte mit einem wunderbaren Dorffest das 125-jährige Kapellenjubiläum gefeiert werden. 2010 wurde das Gemeindehaus „Alte Schule“ saniert und ein zwischen Kapelle und Gemeindehaus gelegener Begegnungsplatz „Unter der Linde" neu gestaltet.  Von den Gemeindegliedern wurden dabei über 1500 freiwillige Einsatzstunden geleistet.  2018 konnte die Orgel grundüberholt und im Januar 2019 wieder voll funktionsfähig übergeben werden.  Aktuell offen ist die Ausgestaltung von Altar und Kanzel, ggfs. in ähnlicher Ausprägung wie das Orgelgehäuse.
Die Marienkirche auf Marienstein wird von der ev.-luth. Emmaus-Gemeinde Nörten-Hardenberg als eine von zwei Gemeindekirchen genutzt. Einmal im Monat wird Gottesdienst gefeiert. Gelegentlich finden Konzerte und Ausstellungen statt. Hier, auf dem Hügel über dem Leinetal, war schon in vorchristlicher Zeit ein Heiligtum der Göttin Freya. Seit dem 10. Jh. gab es eine Marienkapelle, später wurde um 1100 das Benediktinerkloster Steina vom Erzbistum in Mainz gegründet. Marienkapelle und Kloster Steina ergaben den Namen „Marienstein“ für den kleinen Ort, der sich später am Abhang des Klosters bildete. Erhalten ist aus dieser Zeit die romanische Krypta. Sie hat noch ihr ursprüngliches Aussehen, denn lange Zeit fristete sie ein Dasein als Lagerraum für das Klostergut, wurde daher nie verändert.

Die heutige Kirche wurde Anfang des 18. Jh. von Friedrich Dietrich von Hardenberg als Gemeindekirche für den Ort Marienstein erbaut und 1725 geweiht. Die Marienkirche präsentiert sich im Barockstil als Festsaal zu Ehren Gottes, des Schöpfers. Weiß und Gold sind die bestimmenden Farben. Der Blick fällt durch die Fenster auf Himmel und Bäume. Sie ist nach Osten, zur aufgehenden Sonne hin, ausgerichtet wie viele Kirchen. Das weist auf die Auferstehung von Jesus Christus hin. Jeder Sonntag ist nach christlicher Vorstellung ein kleines Osterfest. Der ursprüngliche Taufstein aus dem Mittelalter befindet sich im Archiv des Landesmuseums in Hannover. Der Taufstein, der jetzt hier steht, stammt aus der Zeit des Kirchenbaus im 18. Jh. Er gehört zum Bestand der Klosterkammer, ebenso wie die Leuchter auf dem Altar. Die Orgel, erbaut 1730-1732, stammt wahrscheinlich aus der Werkstatt des Göttinger Orgelbauers Gloger.

Die Marienkirche gehört in den Besitz der Klosterkammer Hannover, einer Behörde des Landes Niedersachsen. Sie ist für die Unterhaltung des Gebäudes zuständig. Sie verwaltet Vermögen aus der Auflösung der Klöster und anderer kirchlicher Besitzungen im Zuge der Reformation im 16. und 17. Jh. sowie der napoleonischen Kriege zum Beginn des 19. Jh.s. Dies Vermögen fiel dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, später Königreich Hannover, zu. Die Stiftungsregeln legen bis heute genau fest, wofür die Erlöse zu verwenden sind. Näheres dazu finden sie unter www.klosterkammer.de. Führungen für interessierte Gruppen sind möglich. Bitte wenden Sie sich dazu an das Pfarramt der Emmaus-Gemeinde.